Allgemein

21 Tonnen schwerer Magnet in neuen Teilchenbeschleuniger MESA eingebaut

Supraleitende Kernkomponente für internationales P2-Experiment in unterirdischer Halle in zehn Metern Tiefe installiert

25.11.2024

Foto/©: Twain Wegner

Eines der Leuchtturmprojekte des Exzellenzclusters PRISMA+ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist der Bau des neuen, energierückgewinnenden Teilchenbeschleunigers MESA (Mainz Energy-recovering Superconducting Accelerator), der zukünftig Experimente mit bisher unerreichter Präzision ermöglichen wird. Eines der Hauptexperimente an MESA, P2, wird durch die Messung des sogenannten schwachen Mischungswinkels eine Schlüsselrolle bei der Erforschung der "neuen Physik" – Physik jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik– spielen. Die zentrale Komponente des P2-Experiments, eine supraleitende Magnetspule mit einem Durchmesser von vier Metern und einem Gewicht von 21 Tonnen, ist jetzt auf dem Campus der JGU angeliefert und in den MESA-Teilchenbeschleuniger eingebaut worden. Der Magnet wurde in Vannes, Frankreich, hergestellt und am vergangenen Donnerstag nach Mainz geliefert. "Wir haben fast fünf Jahre lang mit der Firma SigmaPhi zusammengearbeitet, um die Herausforderungen zu meistern und das hochmoderne Design für unser Experiment zu realisieren", sagt Prof. Dr. Frank Maas, Sprecher des P2-Experiments, das zurzeit von einer Kollaboration aus Physikerinnen und Physikern aus Deutschland, Frankreich, Kanada und den USA aufgebaut wird. "Ein solcher Solenoidmagnet wird zum ersten Mal für Experimente dieser Art eingesetzt. Sein großer Durchmesser ermöglicht es, besonders hohe Teilchenraten aufzunehmen. Die Größe des Magneten hat aber auch eine besondere Herausforderung in der Konstruktion und Produktion dargestellt."

 

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Abgeschlossene Dissertation am Institut für Kernphysik

Wir gratulieren Herrn Marius Köppel zur abgeschlossenen Dissertation mit dem Titel

"Data Flow in the Mu3e Data Acquisition System"

Marius Köppel hat seine Doktorarbeit zum Datennahmesystem für das Mu3e-Experiment erfolgreich verteidigt. Mu3e benutzt den intensiven Muonstrahl des Paul Scherrer Instituts in der Schweiz um nach dem Lapton-Flavour-verletzenden Zerfall eines positiven Muons in zwei Positronen und ein Elektron zu suchen. Marius hat Firmware entwickelt, die die Daten des Experimentes aus dem Detektor zur Filter-Farm fliessen lässt. Er hat entscheidend mitgewirkt, das Datennahmesystem und die Echtzeit-Analyse für die Mu3e Cosmic- und Integrationsruns zum Laufen zu bringen. Des weiteren hat er große Beiträge dazu geleistet, die für Mu3e entwickelten MuPix-Pixelsensoren auch als Werkzeuge für Muon-Spin-Relaxationsexperimente (MuSR) zu etablieren. Die Doktorarbeit ist hier erhältlich.

Pierre Capel als Fellow der American Physical Society ausgezeichnet

Große Ehre für theoretischen Physiker der JGU und Mitglied des Exzellenzclusters PRISMA+

08.10.2024

Prof. Dr. Pierre Capel, Professor für theoretische Physik am Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und Mitglied deren Exzellenzclusters PRISMA+, ist zum Fellow der American Physical Society (APS) gewählt worden. Damit wird seine Anwendung von Wenig-Körper-Methoden bei der Untersuchung von Kernreaktionen mit exotischen Kernen ausgezeichnet. Das Fellowship-Programm der APS ist eine Auszeichnung für Mitglieder, die durch herausragende Forschung und Publikationen einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Fachs geleistet haben. Jedes Jahr werden deutlich weniger als ein Prozent der Mitglieder der Gesellschaft zu Fellows gewählt.

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Neuer SFB 1660: Hadronen und Kerne als Entdeckungsinstrumente

Sonderforschungsbereich am Institut für Kernphysik der JGU sucht nach neuen physikalischen Phänomenen durch ein besseres Verständnis der Prozesse der starken Wechselwirkung

31.05.2024

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat heute die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bewilligt. Der SFB 1660 "Hadrons and Nuclei as Discovery Tools" zielt darauf ab, die starke Wechselwirkung zu verstehen, die zu Prozessen führt, an denen Hadronen, Kerne und Atome beteiligt sind. Damit sollen grundlegende Fragen beantwortet werden: Welche physikalischen Phänomene treten jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik (SM) auf und wie können wir sie messen und beschreiben? Sprecherin und Sprecher des neuen Sonderforschungsbereichs sind Prof. Dr. Concettina Sfienti (Experiment) und Prof. Dr. Marc Vanderhaeghen (Theorie) vom Institut für Kernphysik der JGU.

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Workshop "Strange Hadrons as precision tool for strongly interacting systems (SPICE)"

24.05.24
Vom 13. bis 17. Mai fand in Trient der Workshop Strange Hadrons as precision tool for strongly interacting systems (SPICE) statt. "Mit 52 internationalen Teilnehmern und 39 Hauptrednern bot die Konferenz eine perfekte Plattform, um den aktuellen Stand des Feldes zu bewerten, potenzielle Synergien innerhalb der Community zu identifizieren und experimentelle Ziele für neue Forschungsaktivitäten zu definieren", fasst Prof. Josef Pochodzalla, einer der Organisatoren, zusammen. Um das Feld so breit wie möglich abzudecken, wurde während des fünftägigen Workshops eine Vielzahl von Themen behandelt, darunter Hypernuklei, exotische Atome, Femtoskopie, extrem neutronenreiche Kerne, die Kaon-Kern-Wechselwirkung und die „Strangeness“ in Neutronensternen.

Der Workshop wurde durch das EU-Projekt Strong 2020 und ECT* unterstützt.