STRONG-2020: EU-Projekt für die Untersuchung der starken Wechselwirkungen

Im EU-Projekt STRONG-2020 arbeiten die in Europa führenden Forschungseinrichtungen und -gruppen aus dem Bereich Physik der Physiker der starken Wechselwirkung zusammen. Dabei werden die grundlegenden Fragen der starken Wechselwirkung diskutiert, sowie hochspezialisierte Teilchendetektoren entwickelt, die beispielsweise auch für medizinische Anwendungen genutzt werden. Insgesamt sind 44 Institutionen aus 36 Ländern an dem EU-Projekt beteiligt – so auch die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

STRONG-2020 umfasst vier Förderinstrumente. Der sogenannte "Transnational Access" ermöglicht es Forschern, auf Antrag etwa den Beschleuniger Mainzer Mikrotron (MAMI) der JGU, einen Beschleuniger am Forschungszentrum Jülich oder einen der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN in Genf zu nutzen. Zweitens der "Virtual Access", bei dem Forschungsdaten, Algorithmen und Software öffentlich zugänglich gemacht und virtuell über das Netz zugänglich gemacht werden. Als dritter Punkt werden Netzwerke gefördert, über die verschiedene Forschergruppen miteinander in Kontakt kommen und neue Ideen und Ansätze entwickeln können. Als vierter Punkt sind die "gemeinsamen Forschungsprojekte" zu nennen. Wichtig ist bei allen Unterprojekten, die STRONG-2020 umfasst: Sie müssen der Forschercommunity ebenso nützen wie der Gesellschaft, zudem sollen sie ineinandergreifen und aktuelle Themen behandeln.

Für das STRONG-2020 Projekt, das im Sommer 2019 gestartet ist und eine Laufzeit von vier Jahren hat, wurden im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 zur Forschungs- und Innovationsförderung insgesamt 10 Millionen Euro bewilligt. Eine Million Euro davon fließt an die Universität Mainz, die an neun verschiedenen Unterprojekten beteiligt ist.

Der größte Anteil an der Fördersumme fließt in den Transnational Access zum Mainzer Mikrotron MAMI, der Forscher aus ganz Europa nach Mainz an den MAMI-Teilchenbeschleuniger für Elektronenstrahlen bringt. Der Rest teilt sich auf in Netzwerke:

  • Proton Radius European Network (PREN)
  • Strange Hadrons and the Equation of State of Compact Stars (THEIA)
  • Hadron Physics from Lattice Quantum Fields Theories (LATTICE)

und gemeinsame Forschungsprojekte:

  • Precision tests of Standard Model (PRECICION)
  • Generalized Parton Distributions (GPD-ACT)
  • Light and Heavy Quark Hadron Spectroscopy (HaSP)
  • Cryogenic Polarized Target Applications (CryPta)
  • Polarized Electrons, Positrons and Polarimetry (P3E)

zu verschiedenen Themen der Hadronenphysik, bei denen Mainzer Physiker teilweise führend beteiligt sind.