Das Konzept dieser Schule war es, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenzuführen, die an den weltweiten Bemühungen beteiligt sind, den signifikanten Überschuss des gemessenen Wertes des anomalen magnetischen Moments des Myons gegenüber der Vorhersage des Standardmodells zu untersuchen. Im Frühjahr dieses Jahres hat das Myon g-2-Experiment am Fermilab sein lang erwartetes Ergebnis veröffentlicht, das eine Verstärkung der Diskrepanz zum Standardmodell zeigt (insgesamt 4,2 Standardabweichungen). Dieses faszinierende Ergebnis hat sowohl die Möglichkeit für Neue Physik als auch das rege Interesse an dieser Schule gestärkt.
Die Schule fand dieses Jahr vom 30. August bis zum 2. September mit über siebzig aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der ganzen Welt statt. In acht verschiedenen Vorträgen von eingeladenen Expertinnen und Experten wurden die verschiedenen Aspekte des Myon g-2 diskutiert. Der Zeitplan wurde so angepasst, dass eine Teilnahme von Chicago bis Tokio möglich war, aber dennoch genügend Zeit für Fragen und längere Diskussionen blieb, sowohl im Vortragsraum als auch auf der speziellen virtuellen Veranstaltungsplattform. Den teilnehmenden Studierenden wurde eine Reihe ausgewählter Übungen angeboten. Unter den eingereichten Antworten erhielten drei Gewinner ein Exemplar des Standardwerks "The Anomalous Magnetic Moment of the Muon" von Friedrich Jegerlehner.
Es handelte sich um die zweite Veranstaltung dieser Schule, die ursprünglich in einem Konferenzzentrum in der Mainzer Altstadt hätte stattfinden sollte, aber wegen der Covid-19-Pandemie verschoben und auf ein Online-Format umgestellt werden musste. Die erste Veranstaltung fand 2018 am Budker-Institut für Kernphysik in Nowosibirsk, Russland, statt. Diese Schule wurde von unserem geschätzten Kollegen und Mitorganisator Simon Eidelman initiiert, der leider Anfang dieses Sommers verstorben ist und der von seinen Freunden und Kollegen während dieser Schule vielfach geehrt wurde.